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Die Helene hat ein Gesicht und einen Platz in Wuppertal ...
An die Elberfelder Frauenrechtlerin Helene Stöcker erinnert nun eine
Stele vor der Volkshochschule.
Frank Breidenbruch vollendete den Entwurf von
Ulle Hees.
Foto : Stefan Fries
aus der Westdeutschen Zeitung vom 31.05.2014 :
Anna-Maria Reinhold von GeschichteGestalten würdigte
die erste deutsche promovierte Philosophin,
Frauenrechtlerin,Sexualreformerin und Pazifistin Helene
Stöcker als “große Tochter der Stadt”.
eine Koproduktion von Ulle Hees und Frank Breidenbruch
das Helene Stöcker Denkmal
aus der Wuppertaler Rundschau vom 4. Juni 2014:
Eine Stele für Helene Stöcker
Sie wollte unbedingt noch ein Denkmal für Helene Stöcker schaffen.
Ganz wichtig war der 2012 verstorbenen Wuppertaler Bildhauerin Ulle
Hees der Doktorhut für die erste deutsche promovierte Philosophin. Die
1869 in Elberfeld geborene Frauenrechtlerin, Sexualreformerin und
Friedensaktivistin wuchs auf als Tochter eines kleinen Textilfabrikanten
und Presbyters an der Alten reformierten Kirche, der heutigen City-
Kirche. Dank des Initiativkreises um die Armin-T.-Wegner-Gesellschaft
und das Projekt „Geschichte Gestalten“ sowie zahlreicher Spenden
wurde das von Ulle Hees und ihrem Künstlerfreund Frank Breidenbruch
begonnene Werk in nur neun Monaten vollendet. Bei der Einweihung
vor der VHS beglückwünschten Oberbürgermeister Peter Jung und die
pädagogische Leiterin der VHS Monika Biskoping die Initiative zu der
gelungenen Aktion.
Unser Bild zeigt (von rechts) Anna-Maria Reinhold,
Elke Brychta, Frank Breidenbruch und Uli Klan.
Foto: Anja Schulz
Helene Stöcker:
Eine Stele für die Philosophin der Liebe
Von Anne Grages
Elberfeld. Das ist wieder eins dieser Wuppertaler Wunder. In nur neun
Monaten hat es eine Initiative aus Armin-T.-Wegner-Gesellschaft und
dem Projekt Geschichte Gestalten geschafft, Helene Stöcker ein
Denkmal an zentraler Stelle zu setzen: Am Freitag um 17 Uhr wurde
für sie eine Bronze-Stele vor der Volkshochschule enthüllt. 50.000
Euro hat sie gekostet, finanziert ausschließlich durch Spenden.
Vor der VHS steht nun eine schmale Figur mit dem Friedenszeichen
auf der Brust, gestützt von einem hohen Bücherstapel, auf dem Kopf
trägt sie einen Doktorhut – der war Ulle Hees wichtig. Die 2012
verstorbene Künstlerin hatte in ihrem letzten Lebensjahr an dem
Entwurf für das Denkmal gearbeitet, weil sie an eine der ersten
deutschen Frauen mit Doktortitel erinnern wollte.
Stöckers Vater war Presbyter an der heutigen Citykirche
1869 in Elberfeld geboren, 1943 im New Yorker Exil gestorben, war
Helene Stöcker eine unerhörte Frau. Aufgewachsen in einem streng
reformierten Elternhaus – der Vater, ein Textilhändler, war Presbyter
an der heutigen Citykirche. In Berlin absolvierte sie eine Lehrerinnen-
Ausbildung und begann, sich für Frauenrechte und Sozialreformen
einzusetzen.
Sie war erfolgreich, konnte die Lebensbedingungen für ledige Mütter
und ihre Kinder verbessern, war nicht nur in der Friedensarbeit
international vernetzt, erläuterte am Freitag Ulli Klan, der Vorsitzende
der Armin-T.-Wegner-Gesellschaft.
Eine Alice Schwarzer der 20er Jahre, wie manche meinten, sei sie aber
keineswegs gewesen. „Sie hat nie Männer und Frauen gegeneinander
gestellt, sondern Männer an all ihren Projekten beteiligt“, so Klan. Ihre
These war, Männer und Frauen seien sich wechselseitig überlegen.
Lange wusste die Stadt mit ihr nichts anzufangen. Zwar gibt es das
Helene-Stöcker-Ufer am Haspel – ehrenwert, aber auch ein wenig
versteckt. Oberbürgermeister Peter Jung und die Stadt hatten mit der
Stele auch jetzt nur insoweit zu tun, als sie dem Standort vor der VHS
zustimmten – was Jung in seiner gestrigen Ansprache unumwunden
zugab: „Das ist nichts, was auf städtischem Mist gewachsen ist.“
Den Entwurf von Ulle Hees hat ihr Freund und Kollege Frank
Breidenbruch weiter bearbeitet – etwa dem im Entwurf weich-
verschwommenen Gesicht die konkreten Züge von Helene Stöcker
verliehen. Auf dem Rücken hat er unten einen kleinen Gruß „Für Ulle“
eingearbeitet, hinter einer Klappe eine Zeichnung versteckt – „als
kleines Geheimnis“.